Achtsamkeit und Dankbarkeit, gegenüber anderen und mir selbst

4 Okt 2016

Im normalen Leben wird es einem nicht bewusst, dass der Mensch unendlich mehr empfängt, als er gibt, und dass Dankbarkeit das Leben erst reich macht. Man überschätzt leicht das eigene Wirken und Tun in seiner Wichtigkeit gegenüber dem, was man durch andere ist.

Anerkennung ist ein Spiegel dessen, wie andere dich sehen, und kein Gradmesser deines Wertes. Du fühlst dich wichtig und wertvoll, wenn andere dich loben? Du fühlst dich klein und unwichtig, wenn andere dich kritisieren und ablehnen? Dann erinnere dich daran, dass die Meinung anderer Ausdruck ihrer Einstellungen, Erwartungen und Stimmung ist. Sie finden dich gut, wenn du so bist, wie sie dich wünschen. Weder Lob noch Kritik anderer Menschen ändern etwas an deinem Wert.

Es ist schön von anderen gemocht zu werden, aber nicht lebensnotwendig. Wenn andere mich ablehnen oder kritisieren, ist das bedauerlich, aber nicht lebensbedrohlich. Die Ablehnung anderer sagt nichts über meine Person aus – sondern lediglich darüber, dass ich zu einem bestimmten Zeitpunkt ihren Vorstellungen nicht entspreche. Nur auf mich selbst kann ich mich hundertprozentig verlassen. Deshalb nehme ich mich selbst mit meinen Stärken und Schwächen an und kümmere mich um mich. Wenn ich kritisiert werde, werde ich prüfen, ob ein Verbesserungsvorschlag für mich dabei ist, den ich übernehmen möchte.

Die Wirklichkeit ist eine subjektive Erfahrung. Es gibt niemals dieselbe Wirklichkeit für alle. Jedermanns Vorstellung ist anders. Zwei Menschen, die – »objektiv« gesehen – dasselbe wahrnehmen, erleben – subjektiv gesehen – etwas ganz Verschiedenes. Jeder erlebt die Umwelt anders bis zu einem Grad, dass man an dem Vorhandensein der objektiven Umwelt und dem Sinn des Wortes »objektiv« überhaupt zweifeln kann. Jeder Mensch gestaltet sich die Umwelt zu einem ganz persönlichen Erlebnis, zu seiner ganz besonderen Erfahrung.

Falsche Wahrnehmungen und Emotionen spielen bei unserer Bewertung von Situationen eine große Rolle.