Glück oder Befriedigung?
Wonach suchen die meisten von uns? Was ist es, was wir alle wollen? Besonders in dieser unruhigen Welt, in der jeder versucht, auf irgendeine Weise Frieden zu finden – irgendeine Art von Glück, eine Zuflucht –, ist es zweifellos wichtig herauszufinden, wonach wir eigentlich suchen, was wir herauszufinden versuchen. Wahrscheinlich sind die meisten von uns auf der Suche nach ein wenig Glück, ein wenig Frieden. In dieser chaotischen Welt, die von Aufruhr, Krieg, Zwietracht und Streit heimgesucht wird, wünschen wir uns eine Zuflucht, wo wir etwas Frieden finden können. Ich glaube, das ist es, was die meisten von uns wollen. Also machen wir uns auf den Weg, von einer Führerfigur zur nächsten, von einer religiösen Gemeinschaft zur nächsten, von einem Lehrer zum nächsten.
Aber suchen wir wirklich das Glück, oder streben wir nach irgendeiner Art von innerer Befriedigung, durch die wir unser Glück zu finden hoffen? Es gibt einen Unterschied zwischen Glück und Befriedigung. Kann man nach Glück streben, kann man es suchen? Vielleicht kann man Befriedigung finden, aber Glück mit Sicherheit nicht. Glück ist ein Nebenprodukt von etwas anderem. Bevor wir uns also mir Herz und Verstand einer Sache widmen, die große Ernsthaftigkeit, Aufmerksamkeit, Überlegung und Sorgfalt erfordert, müssen wir herausfinden, wonach wir wirklich suchen. Ist es Glück oder Befriedigung?
Was verlor das Leben an dem Glück, das ihm begegnet wäre, wenn es hätte gelebt werden dürfen? Was gewann es an den Schmerzen, denen es entging?
Wie töricht wir reden. Der Lebende ist des Lebens Maß, und seiner Tage Dauer wird nach anderen Begriffen gemessen.
Wir dürfen nicht vergessen, dass Wissen und Können allein die Menschen nicht zu einem würdigen und glücklichen Leben zu führen vermag. Die Menschheit hat allen Grund dazu, die Verkünder hoher moralischer Normen und Werte höher zu stellen als die Entdecker objektiver Wahrheit. Was die Menschheit Persönlichkeiten wie Buddha, Moses und Jesus verdankt, steht mir höher als alle Leistungen des forschenden und konstruktiven Geistes. Die Gaben dieser Begnadeten müssen wir hüten und mit all unseren Kräften lebendig zu erhalten suchen, wenn das Menschengeschlecht nicht seiner Würde, die Sicherheit seiner Existenz und die Freude am Dasein verlieren soll. Das Streben nach moralischem Handeln ist das wichtigste Streben des Menschen. Sein inneres Gleichgewicht, ja, seine Existenz hängen davon ab. Moralisches Handeln allein kann dem Leben Schönheit und Würde verleihen.
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