Gute Atmung - oder die Beziehung zwischen der Atmung und anderen Körpersystemen
Behutsame, verfeinerte Atmung hat viele heilsame Wirkungen. Tiefe Atmung, die jedoch nicht forciert werden sollte, versorgt den Körper besser mit Sauerstoff als forcierte Atmung.
Da die Atmung den Körper mit Sauerstoff versorgt und Kohlendioxid aus ihm entfernen muss, steht sie mit allen durchbluteten Geweben des Körpers in Verbindung. Es bestehen jedoch noch eine Reihe besonderer Beziehungen zwischen Atemsystem und anderen Körpersystemen: Brustkorb und Wirbelsäule umgeben schützend die Lunge; die Rippenbewegungen sind von Bedeutung für Aus- und Einatmung. Im Brustbein erfolgt die Produktion der roten Blutzellen, welche auch durch Bewegung angeregt wird. Muskeln kontrollieren und erzeugen Atemfluss, Atembewegungen und die damit verbundenen Geräusche. Das Nervensystem überwacht Rhythmus und Volumen der Atmung sowie die Blutgaskonzentration. Adrenalin und Noradrenalin stimulieren die Atmung. In besonderer Beziehung zum Atemsystem steht das Herz-Kreislauf-System. Herz und Lunge sind durch Venen und Arterien miteinander verbunden. Die roten Blutzellen transportieren Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen Lunge und Geweben. In den Lungenkapillaren werden an der Regulierung des Blutdrucks beteiligte Konversionsenzyme produziert. Die rhythmischen Bewegungen des Zwerchfells stimulieren durch Druckveränderungen in Bauch- und Brusthöhle den Flüssigkeitstransport in den Arterien, Venen und Lymphgefäßen. Die Zwerchfellbewegungen vergrößern den venösen Rückstrom zum Herzen und verbessern die Blutversorgung der Herzkranzgefäße. Die Herzfrequenz sinkt. Der vermehrte Flüssigkeitstransport stärkt das Immunsystem und generell die Gesundheit der Gewebe. Ferner verbessert er die Beweglichkeit und daher die Funktionen der Bauch- und Brustorgane. Die Atmung ist sowohl ein bewusster als auch ein unbewusster Vorgang der diese beiden Bereiche verbindet.
Hier wird deutlich, dass eine gute Atmung und damit verbundene Körperübungen sich positiv auf die Gesundheit auswirken, präventiv wie therapeutisch. Von entscheidender Bedeutung ist es jedoch, diese Vorgänge nicht zu forcieren, sondern mit ihnen auf sensible, achtsame Weise zu kommunizieren.
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