Pranayama

25 Mär 2024

Pranayama (Sanskrit: प्राणायाम, prāṇāyāma) ist der vierte, im achtfachen Pfad des Patanjali und bezeichnet die Zusammenführung von Körper und Geist durch Atemübungen.

Pranayama ist kein normales Atmen – auch nicht einfach tiefes Atmen. Indem wir in Bauch, Rücken und die Seiten einatmen, heben und separieren wir die Wirbel der Wirbelsäule, Weiten die Rippen vom Rückgrat her und vertiefen und verlängern so die Atmung. Die Beobachtung des Atemflusses führt zu Konzentration.

Das Einatmen ist generierend. Durch das Atem-Anhalten nach dem Einatmen wird die Energie vollständig absorbiert. Mit dem Ausatmen werden die Giftstoffe abtransportiert. Die Atempause nach dem Ausatmen befreit von Stress, der Geist bleibt ruhig und still.

Richte deine Aufmerksamkeit auf deine inneren Atembewegungen. Mit Pranayama beginnen wir den Geist und die Sinne von äußeren Beschäftigungen abzuziehen. Daraus entsteht innerer Frieden.

Der Geist ist eine Schwingung im Raum. Um den Ton oder Klang wahr zu nehmen sind beim Atmen die Ohren wichtig, dadurch wird das Gehirn beruhigt und befriedet. Im Pranayama kann nichts erzwungen werden. Deshalb lehrt es Demut und Bescheidenheit. Im yogischen Atmen empfängst du den Atem.

Pranayama beginnt damit, dass du die Bewegungen der normalen Atmung beobachtest und diese dann ruhig und weich werden lässt. Lerne dein Zwerchfell entspannt zu lassen. Tauche ein in die Natürlichkeit des Ein- und Ausatmens und des Atem-Anhaltens. Einatmen ist ein Ausdehnen bis hin zum peripheren Bewusstsein. Der Ausatem zieht sich zur Mitte hin zurück zum Kern des Bewusstseins. Kommt es beim Atem-Anhalten zu Verspannungen oder Schmerzen im Kopf, dann kommt das durch ein egoistisches Anhalten vom Gehirn und nicht von den Lungen. Ausatmen und Atem-Anhalten ist die Hingabe an die kosmische Kraft, ist der noble Akt des Selbst-Verzichts, der unvergleichliche Akt der Selbst-Entsagung um einen egolosen Zustand zu erreichen.

Stress lässt uns kurzatmig werden, verkrampfen, stoppt den Atemfluss – zieht uns so unsere Lebensenergie ab. Mit Stress umgehen heißt das Nervensystem beruhigen und Stärken. An den Augen lässt sich Anspannung und Nervosität ablesen.

Ohne egoistische Beweggründe gute Arbeit leisten wirkt sich positiv aus, im Gegensatz zu dem Stress, dem Gier und Habsucht entspringt.

Dehnen und Weiten in Asana und Pranayama, beruhigen das Gehirn, Nerven werden besänftigt, Härte und Starrheit der Lungen gemildert, das Gehirn kann sich ausruhen, während der Körper Stress und Druck über die Bewegung freissetzt. Nur indem man das Gehirn entspannen lernt, kann man Stress beseitigen. Sobald du gelernt hast Zunge, Hals und Rachen zu entspannen, weißt du auch, wie du dein Gehirn entspannst.