Yogablog

Was bedeutet Yoga

1 Dez 2018

Laut einer Studie ist häufig die ursprüngliche Motivation mit Yoga zu beginnen Schmerzen oder Beschwerden loszuwerden oder Fit zu werden. Im Laufe der Zeit half die Yoga-Praxis diesen Personen jedoch auch dabei, besser mit den Problemen des Alltags umzugehen und nach schwierigen Lebensphasen wieder Selbstvertrauen zu gewinnen und ins Gleichgewicht zu kommen.
Der Begriff »Yoga« hat viele Bedeutungen. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Begriffe: Einheit, Beherrschung und Meisterung. Yoga erfordert die Bereitschaft zu lernen, zu üben und eventuell auch seine Lebensweisen zu ändern.

Die wahrscheinlich ältesten Belege für Yoga sind Steintafeln aus dem dritten Jahrtausend vor Christus. Die wahrscheinlich ältesten Texte entstammen den heiligen Veden, die Methoden und Rituale beschreiben, die den yogischen Techniken von Achtsamkeit, Konzentration und Meditation sowie den Atemübungen verwandt sind. Die Upanisaden geben Auskunft über die Wichtigkeit der Beziehung zwischen Lehrer und Schüler, womit die Wichtigkeit ausgedrückt wird in der Nähe eines Lehrers zu sitzen und zu lauschen. Ursprünglich wurden die Texte und Lehren nur mündlich überliefert. Das überlieferte Wissen ist nicht nur akademischer Art, es soll den Schüler auch verändern, indem dieser sein Bewusstsein schärft und sich auf sein Inneres konzentriert. Yoga als innere Stabilität und inneres Gleichgewicht, zwei Eigenschaften, die durch stete Konzentration erreicht werden. Die höchste Stufe wird erreicht, wenn die fünf Sinne der Wahrnehmung, die Gedanken und der Geist ruhig sind. Die Sinne auf diese Weise zu beherrschen und frei von Ablenkungen zu sein.

Der indische Weise Patanjali hat Wissen über Yoga gesammelt und zu einer präzise formulierten Sammlung von 195 Versen zusammengefasst, den Yoga-Sutras. Die beiden Hauptpfeiler des Yoga-Wegs sind laut Patanjali Abhyasa und Vairagya. Abhyasa bedeutet Lernen durch disziplinierte, hingebungsvolle Praxis; Vairagya bedeutet, alles meiden, was vom Weg des Lernens ablenkt. Das zentrale Konzept besteht darin, die Bewegungen des Bewusstseins zur Ruhe kommen zu lassen: »yogas-citta-vritti-nirodaha«.

Lebensbasis II

12 Nov 2018

Ich muss dieses Thema einfach noch einmal aufgreifen.

In den letzten 150 Jahren ist fast die Hälfte aller fruchtbaren Böden verschwunden; fast 90% der Fischbestände sind entweder überfischt oder einfach weg. Die Klimastabilität ist in echter Gefahr; und die Erde erlebt gerade das sechste große Artensterben ihrer Geschichte – das ist nicht irgendwann, das ist jetzt.
Das Alter der Erde ist bei ca. 4 543 000 000 Jahre. Die menschliche Fähigkeit, zu handeln, hat die Fähigkeit, zu verstehen, weit übertroffen. Daraus erwächst für die Zivilisation ein Orkan von Problemen, ausgelöst, durch Überbevölkerung, Überkonsum der Reichen, Einsatz umweltschädlicher Technologien und schlimme Ungleichheiten. Die sich rasch verschlechternde biophysikalische Situation wird von der Weltgesellschaft kaum erkannt, die dem irrationalen Glauben verfallen ist, dass die Wirtschaft physisch endlos wachsen könne in einer endlichen Welt.

Und wenn gerechnet am Erdzeitalter, die Erde sich in 100 000 oder 1 000 000 Jahren wieder erholt hat, ohne Menschen, wird sich an uns sowieso niemand mehr erinnern.
Ein Physik Professor in Ulm hielt vor mehr als 35 Jahren einmal eine Plädoyer, außer der Reihe, für die Umwelt bzw. gegen deren Verschmutzung, in dem unter Anderem ein Punkt war, wie toll es ist, dass wir es geschafft haben, die Donau so zu erwärmen, dass man in den Schwimmbädern weniger zuheizen muss und es ging noch um vieles mehr. Der Schluss der Rede war, dass aus dem Weltraum betrachtet der Mensch auf der Erdoberfläche ist, wie ein Schimmelschicht die sich ausbreitet und es der Erde besser geht ohne, als mit Schimmelschicht.
... und Albert Einstein wusste: »Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.«

Gute Atmung - oder die Beziehung zwischen der Atmung und anderen Körpersystemen

1 Nov 2018

Behutsame, verfeinerte Atmung hat viele heilsame Wirkungen. Tiefe Atmung, die jedoch nicht forciert werden sollte, versorgt den Körper besser mit Sauerstoff als forcierte Atmung.

Da die Atmung den Körper mit Sauerstoff versorgt und Kohlendioxid aus ihm entfernen muss, steht sie mit allen durchbluteten Geweben des Körpers in Verbindung. Es bestehen jedoch noch eine Reihe besonderer Beziehungen zwischen Atemsystem und anderen Körpersystemen: Brustkorb und Wirbelsäule umgeben schützend die Lunge; die Rippenbewegungen sind von Bedeutung für Aus- und Einatmung. Im Brustbein erfolgt die Produktion der roten Blutzellen, welche auch durch Bewegung angeregt wird. Muskeln kontrollieren und erzeugen Atemfluss, Atembewegungen und die damit verbundenen Geräusche. Das Nervensystem überwacht Rhythmus und Volumen der Atmung sowie die Blutgaskonzentration. Adrenalin und Noradrenalin stimulieren die Atmung. In besonderer Beziehung zum Atemsystem steht das Herz-Kreislauf-System. Herz und Lunge sind durch Venen und Arterien miteinander verbunden. Die roten Blutzellen transportieren Sauerstoff und Kohlendioxid zwischen Lunge und Geweben. In den Lungenkapillaren werden an der Regulierung des Blutdrucks beteiligte Konversionsenzyme produziert. Die rhythmischen Bewegungen des Zwerchfells stimulieren durch Druckveränderungen in Bauch- und Brusthöhle den Flüssigkeitstransport in den Arterien, Venen und Lymphgefäßen. Die Zwerchfellbewegungen vergrößern den venösen Rückstrom zum Herzen und verbessern die Blutversorgung der Herzkranzgefäße. Die Herzfrequenz sinkt. Der vermehrte Flüssigkeitstransport stärkt das Immunsystem und generell die Gesundheit der Gewebe. Ferner verbessert er die Beweglichkeit und daher die Funktionen der Bauch- und Brustorgane. Die Atmung ist sowohl ein bewusster als auch ein unbewusster Vorgang der diese beiden Bereiche verbindet.

Hier wird deutlich, dass eine gute Atmung und damit verbundene Körperübungen sich positiv auf die Gesundheit auswirken, präventiv wie therapeutisch. Von entscheidender Bedeutung ist es jedoch, diese Vorgänge nicht zu forcieren, sondern mit ihnen auf sensible, achtsame Weise zu kommunizieren.

Zuhören, Verzeihen, innerer Frieden

1 Okt 2018

Wenn das Fernsehen zum Babysitter für Kinder wird, deren Eltern nicht darauf achten, was sie sich ansehen, dann ist das so, als würde man jeden Tag für mehrere Stunden einen Fremden ins Haus lassen, der den Kindern alles über eine perverse Welt erzählt, in der Probleme einfach mit Gewalt gelöst werden und man zum Glück nichts anderes braucht als das richtige Bier, ein schnelles Auto, gutes Aussehen und viel Sex. Bei seinen täglichen Besuchen kann dieser »Lehrer« viel Schaden anrichten, er kann den Kindern falsche Vorstellungen einimpfen, die keiner mehr ändern, und Probleme verursachen, die niemand lösen kann.

In einem Spielwarengeschäft hörte ich zufällig ein Gespräch zwischen einer Mutter und ihrer Tochter über Puppen. »Was kann die?«, fragte das kleine Mädchen bei jeder Puppe. Und die Mutter antwortete dann: »Sie spricht«, »Sie macht sich nass« oder »Sie weint«. Da die Puppen ziemlich teuer waren, versuchte die Mutter die Aufmerksamkeit ihrer Tochter auf eine preiswertere zu lenken. »Kann die etwas?«, fragte das Mädchen. »Ja«, erwiderte die Mutter, »sie hört zu.« Die Tochter nahm sie begeistert.

Ich habe angefangen zu verstehen, wie nah wir in unserem Alltag dem Tod sind. Mehr denn je achte ich deshalb darauf, jeden Menschen, den ich liebe, dies spüren zu lassen.

Wenn du verzeihst, änderst du nicht deine Vergangenheit, wohl aber deine Zukunft. Es wird dir immer wieder mal Unrecht widerfahren. Wenn du dir das Unrecht immer wieder vor Augen führst, dann lebst du in der Vergangenheit und vergeudest deine Energie. Entscheide dich lieber dafür, das »Unverzeihliche« zu verzeihen. Nur so kannst du mit der Vergangenheit abschließen und inneren Frieden finden.

Lebensbasis

1 Sep 2018

Es zeugt nicht von Intelligenz, danach zu streben auf dem Friedhof der Reichste sein zu wollen. Es ist wichtiger, wie ein Sämann unverzagt zu säen. Der sät auch in hoffnungslosen Fällen. Jeder und jede soll eine Chance haben. Wenn wir unsere Prioritäten richtig setzen, bringen fruchtbare Samen bis zu 100-fachen Ertrag. Das gilt auch für das kleinste Samenkorn, das Senfkorn, das den größten Baum hervorbringt. Dieser Vergleich trifft genauso auf Menschen, wie auf Böden zu. Auf fruchtbaren Äckern könne wir sehen, wie wertvoll es ist, wenn Lebensmittel, Mittel zum Leben, wachsen. Ohne Lebensmittel auf Äckern kein Mittel zum Leben! Alles Leben auf diesem Planeten hängt von einer 25 - 30 Zentimeter dünnen fruchtbaren Erdschicht ab. Ohne fruchtbare Böden keine Zivilisation: kein Weizen und kein Wein, kein Rasen und keine Rose, kein Flora, kein Fauna und kein sauberes Wasser.
Boden ist unsere Lebensbasis, der in geradezu unvorstellbarer Vielfalt und Fülle voller Leben ist. Wer weiß schon, dass eine Handvoll Boden mehr Lebewesen enthält als Menschen auf der ganzen Erde wohnen? Und wer ahnt, das Böden doppelt so viel CO2 speichern, wie die globale Vegetation und die Atmosphäre zusammen?
Boden speichert Treibhausgase, ist ein Wasserreservoir, ernährt uns und bietet Lebensraum für Menschen, Pflanzen und Tiere, er baut Schadstoffe ab, produziert Biomasse, ist Lagerstätte für Rohstoffe und beinhaltet das Archiv der Natur- und Kulturgeschichte. Die Geschichte der Menschheit ist auch eine Geschichte ihrer Böden. Doch durch den Klimawandel und durch die chemische Landwirtschaft verlieren wir zur Zeit täglich Millionen Tonnen fruchtbare Erde. Aber täglich werden wir eine Viertelmillion Menschen mehr. Nur ein neues Bodenbewusstsein und eine neue Bodenkultur werden bewirken, dass wir den Hunger überwinden. Der Verlust an fruchtbarem Boden war historisch oft der Beginn des Niedergangs einer ganzen Kultur, zum Beispiel beim Niedergang des römischen Reiches. Der Erosion der Böden im gesamten Mittelmeerraum folgte jene der Zivilisation. Mit der zunehmenden Erderwärmung, dem rasanten Fortschritt der Bodenverluste und dem immer brutaleren Artensterben, bereiten wir die größte Zivilisationskatastrophe der Menschheit vor.

Lasst Kohle, Gas und Öl im Boden, nutzt Sonne, Wind und Wasserkraft, wie es die Natur vorgesehen hat. Arbeitet und wirtschaftet nicht länger gegen die Natur, sondern mit ihr. Überwindet die »perverse Logik« des unendlichen Wachstums in einer endlichen Welt. Dringend geboten ist »eine Ethik des Genug«.

Durch Fürchten und Sorgen wird nichts besser. Unsere Furcht belastet nicht nur unseren Leib, beklemmt das Herz, lässt die Muskeln erschlaffen, hemmt die Drüsenfunktion, greift die Nerven an, sie lastet auch auf der Seele und liegt wie eine Gewitterwolke über unserem Leben. Wohl dem, bei dem die Samen auf fruchtbaren Boden fallen.