Yogablog
was wäre wenn ... ?
... wir aufhören zu werten, zu unterscheiden zwischen dem, was wir erleben möchten und was wir ablehnen, da es uns zu unbequem ist?
Was wäre, wenn wir die Kontrolle aufgeben würden, uns tragen lassen vom Strom dessen, was geschieht?
Was wäre, wenn wir uns in jedem Moment neu ausrichten würden und uns überraschen lassen, wie wenn hinter allem eine Intelligenz stünde, die wir im Alltag gar nicht wahr nehmen, da sie über unser Alltagsbewusstsein hinausgeht, aus der heraus wir agieren – uns immer wieder in Gewohntem, Sicheren, Kontrollierbarem verfangen und dabei die anderen Ebenen, die uns gleichzeitig, fast unmerklich berühren »vergessen«?
Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.
(Vaclav Havel)
Wenn wir das Gefühl von unserer eigenen Wichtigkeit abbauen, dann verlieren wir nichts anderes als einen Parasiten, der unseren Geist schon lange befallen hat. Das, was wir dadurch gewinnen, nennt man Freiheit, Öffnung des Geistes, Spontanität, Einfachheit, Nächstenliebe und viele andere Eigenschaften, die dem Glück innewohnen.
(Matthieu Ricard)
Das Spiel »Wer hat die Schuld und wer ist unschuldig« finden in allen möglichen Beziehungen statt. Eine Person wirft einer anderen, Kollegen, Freund oder Partner, die »heiße Kartoffel« zu. Der andere hat entweder die Möglichkeit, sie zu fangen und zu behalten oder sie zurückzuwerfen. In den meisten Fällen wirft er sie zurück, und das sind auch schon die Spielregeln des Spiels »Wer ist schuld und wer ist nicht schuld«. Die einzige Möglichkeit, dass beide gewinnen, ist mit dem Spiel aufzu-hören. Erst wenn wir die »heiße Kartoffel« der Schuld nicht mehr länger festhalten und gewillt sind, sie fallen zu lassen gibt es wieder Platz für etwas Neues.
Dona Holleman – eine der Besten – zum Thema: lernen
Viele Aspekte des Yoga im Praktizieren und Lehren, liegen im Lernen vom eigenen Körper. Die letzte Antwort liegt im Körper und jeder Mensch muss diese Antwort, für sich selbst herausfinden. Geleitet durch das innere Licht, den inneren Lehrer, der in jedem von uns ist.
ein jeder ist nicht nur verantwortlich für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut
Zu Sokrates kam eine Frau und sagte: »Höre, ich muss dir etwas Wichtiges über deinen Freund erzählen!« »Warte ein wenig«, unterbrach sie der Weise, »hast du schon das, was du mir erzählen willst, durch die drei Siebe hindurchgehen lassen?« »Welche drei Siebe?« fragte diese. »So höre: Das erste Sieb ist das der Wahrheit. Hast du dich von der Wahrheit der Sache vergewissert?« »Nein, ich habe es von einer Anderen gehört«, erwiderte die Frau. »Nun denn, das zweite Sieb ist das der Güte. Ist die Ursache dafür, dass du diese Nachricht weitergeben willst, einem gütigen Motiv deines Herzens entsprungen?« Die Frau musste schweigen. »Das dritte Sieb ist schließlich das der Nützlichkeit. Glaubst du, dass diese Nachricht meinem Freund oder mir von Nutzen sein wird?« Die Frau drehte sich wortlos um und ging.
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Ein Mann beschloss, einen Garten anzulegen. Er bereitete den Boden vor und streute den Samen wunderschöner Blumen aus. Als die Saat aufging, wuchs auch der Löwenzahn. Da versuchte der Freund der Blumen mit mancherlei Methoden, des Löwenzahns Herr zu werden, und machte sich, als alles nichts half, auf, um in der fernen Hauptstadt den Hofgärtner des Königs zu befragen.
Der weise alte Gärtner, der schon so manchen Park angelegt und allzeit bereit-willig Rat erteilt hatte, gab vielfältige Auskunft, wie der Löwenzahn loszuwerden sei. Aber es erwies sich, dass der Fragende schon alles erprobt hatte.
So saßen die beiden eine Zeitlang schweigend beisammen, bis am Ende der Gärtner den Ratlosen schmunzelnd anschaute und sagte: »Wenn denn alles, was ich dir vorgeschlagen habe, nichts genützt hat, dann gibt es nur einen Ausweg: Lerne, den Löwenzahn zu lieben.«
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Im alten Indien verurteilte ein König einen Mann zum Tode. Der Mann bat den König, das Urteil aufzuheben, und fügte hinzu: »Wenn der König gnädig ist und mein Leben schont, werde ich seinem Pferd innerhalb eines Jahres das Fliegen beibringen.«
»Es sei«, sagte der König, »aber wenn das Pferd in dieser Zeit nicht fliegen lernt, wirst du dein Leben verlieren.«
Als seine Familie voll Sorge den Mann später fragte, wie er sein Versprechen einlösen wolle, sagte er: »Im Laufe eines Jahres kann der König sterben. Oder das Pferd kann sterben, oder es kann fliegen lernen. Wer weiß das schon?«
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Bleibende Werte
Lebenskunst. Entschleunigtes Leben. – Yetzt mal langsam! – Jeder Einzelne kann dazu beitragen, den Druck aus seinem Leben zu nehmen. Man kann keine Zeit sparen, aber man kann entscheiden, wofür man sich Zeit nehmen möchte. Indem du dich fragst: »Was ist mir wirklich wichtig?« Auszeiten nehmen, Körper und Geist gezielt entspannen.
In einer Welt der Reizüberflutung, stelle Dir selber immer wieder die Frage: »Brauche ich das wirklich?« Der erste Schritt ist, dass wir zu unseren Bedürfnissen stehen und aufhören uns ständig zu vergleichen.
Der Weise Laotse hat gesagt: »Wer Tugend besitzt, nimmt seine Verantwortung wahr, wer keine Tugend besitzt, nimmt seine Ansprüche wahr.« Fortschritt, der nicht von einem inneren Ideal bestimmt wird, sondern von äußeren Anreizen, wird nur endlose Ansprüche befriedigen. Eine Zivilisation, die Idealen folgt, verleiht uns dagegen Kraft, unsere Verantwortung mit Freude wahrzunehmen. Wir sollten uns nicht dazu verleiten lassen zu glauben, dass alles Alte notwendigerweise überholt ist und alles Moderne unentbehrlich. Wenn wir Dinge danach bewerten, ob sie modern oder alt sind, begehen wir eine Fehler. Wir sollten etwas nicht lieben, weil es alt oder modern ist, sondern weil es tatsächlich einen bleibenden menschlichen Wert besitzt.
Soton sprach: Halte mit deinem Urteil zurück und sichere dich nach jeder Richtung. Sind diese Ansichten wahr, so bleibst du frei von Schuld, wenn du dich der Fleisch-nahrung enthältst. Sind sie aber falsch, so ist diese Enthaltsamkeit lediglich ein Streben nach einfacher Lebensweise. Ich nehme dir nur eine Nahrung, die für Löwen und Raubvögel angemessen sein mag ...
Von solchen Worten wurde ich gepackt und begann mich der Fleischnahrung zu enthalten. Schon nach Jahresfrist fiel mir diese Gewohnheit nicht nur leicht, sondern war mir sogar angenehm. Ich hatte das Gefühl größerer geistiger Beweglichkeit.Seneca
Nimmst du eine Handvoll mit gesunder Erde, hältst Du mehr Lebewesen in der Hand, als Menschen auf der Erde leben. Wenn Du Dir dessen bewusst bist, kannst Du Dir auch die Wichtigkeit von biologischem Landbau bewusst machen.