Tiere der Reichen fressen das Brot der Armen

8 Nov 2015

Fleischverzehr ist ein ineffizienter Nutzen des Getreides. Getreide wird effizienter genutzt wenn Menschen es direkt verzehren, als über den Umweg mit Tieren. Ein ständiges Ansteigen der Fleischerträge hängt damit zusammen, ob Tieren Getreide gefüttert wird, was zu einem Konkurrenzkampf um Getreide zwischen der zunehmenden Zahl an Fleischessern und den Armen dieser Welt führt. Durch den riesigen Bedarf der Tierindustrie an Soja und Getreide steigen die Preise dieser Nahrungspflanzen an, so dass sie für viele Menschen in den Hungerländern unerschwinglich werden.

Täglich sterben zwischen 6.000 und 43.000 Kinder an Hunger, während ca. 40 % der weltweit gefangenen Fische, ca. 50 % der weltweiten Getreideernte und ca. 90 % der weltweiten Sojaernte an »Nutztiere« verfüttert werden!
Etwa 90 % der Pflanzennahrung, die an unsere »Nutztiere« verfüttert werden, gehen verloren, wenn wir auf dem Umweg über das Fleisch davon leben. Da uns durch Fleisch auch keine neuen Nährstoffe zugeführt werden, ist der Umweg eine enorme Verschwendung von Land, Wasser, Arbeitskraft, Geld – nicht zu reden vom Leiden der Tiere in den »Tierfabriken«.

Können 100 Menschen mit Pflanzennahrung ernährt werden, sind es über den Umweg: Rind und Milch noch 30 Menschen – durch Hühner und Eier 12 Menschen und durch das Schwein ganze 8 Menschen.

80 % der hungernden Kinder leben in Ländern, die einen Nahrungsüberschuss produzieren, doch die Kinder bleiben hungrig und verhungern, weil der Getreideüberschuss an Tiere verfüttert bzw. exportiert wird. Die Verfütterung von pflanzlicher Nahrung zur Erzeugung gesundheitlich bedenklicher tierischer Produkte ist eine Absurdität, ein Skandal und eine Verschwendung der Superlative. Für die Erzeugung von nur einem kg Fleisch sind je nach Tierart bis zu 16 kg pflanzlicher Nahrung und 10.000 – 20.000 Liter Wasser notwendig.

Aus den Ländern der »Dritten Welt« werden pflanzliche Futtermittel für die »Nutztierhaltung« in die Industrienationen exportiert, obwohl in diesen armen Staaten Kinder und Erwachsene hungern und an Hunger sterben. Beispielsweise kam es 1984 nicht deshalb zu einer Hungersnot in Äthiopien, weil die dortige Landwirtschaft keine Nahrungsmittel produziert hat, sondern weil diese Nahrungsmittel nach Europa exportiert und dort an »Nutztiere« verfüttert wurden. Während der Hungerkrise, die zehntausende Menschen das Leben kostete, importierten europäische Staaten aus Äthiopien Getreide, um damit Hühner, Schweine, und Kühe zu füttern. In Guatemala sind etwa 75 % der Kinder unter 5 Jahren unterernährt. Trotzdem werden jährlich weiterhin über 17.000 Tonnen Fleisch für den Export in die USA produziert. Für die Mästung der Tiere sind gigantische Mengen an Getreide und Soja notwendig, die den unterernährten Kindern nicht zur Verfügung stehen, gequälte »Nutztiere« mästen, um damit unsere krankmachende Sucht nach Fleisch, Eiern und Milch zu befriedigen.

Wenn arme Länder ihr Getreide an den »Westen« verkaufen, während ihre eigenen Kinder in ihren Armen verhungern. Und der »Westen« verfüttert dieses Getreide an »Nutztiere«. Nur damit wir ein Steak essen können, dann ist jedes Stück Fleisch, das wir essen, ein Schlag in das verweinte Gesicht eines hungrigen Kindes. Weltweit hungern 1 Milliarde (1.000.000.000) Menschen. Jede Sekunde stirbt auf diesem Planeten ein Mensch an Hunger, 30 Millionen (30.000.000) Menschen im Jahr.

Daraus folgernd, erscheint jetzt offensichtlich, dass kein Fleisch zu essen, die einzige ethische Antwort auf das weltweit dringlichste Problem sozialer Ungerechtigkeit, dem Welthunger, ist. Es reicht! ... für alle. Auf der Erde kann genug Nahrung produziert werden, um die Bedürfnisse aller Menschen, nicht jedoch die Gier aller Menschen zu befriedigen.