Meditation bedeutet ...

1 Feb 2025

Meditation bedeutet nicht milde Schläfrigkeit oder einen Zustand der Trägheit, bedeutet nicht sanfte Gemütsruhe. Meditation ist sattvisch, licht, klar, gewährend, bewusst. Wohltuende Schläfrigkeit ist nützlich für die Stressminderung. Hintergrundgeräusche dazu sind angenehm, einschäfernd, aber keine Meditation. Was die meisten Menschen Meditation nennen, sollte im Grunde besser als Stressbewältigung und Achtsamkeitstraining bezeichnet werden.

Da in der Meditation die Konzentration auf das innere Konzentrationsobjekt gelenkt werden soll, ist nichts durchdringender oder allgegenwärtiger als die Konzentration auf den Atem – das Anhalten des Atem – der Stillstand der Bewegung des Atem, der lebensspendenden Kraft, der vorstellbar bestgeeignetste Punkt der Stille und Ruhe. All-Eins-Sein heißt zum gemeinsamen Nenner der Kosmischen Allheit zu werden. Yoga ist das Aufhören aller Bewegungen im Bewusstsein. Stille und Anhalten des Atem nach der Ausatmung lässt auch das Ego verstummen.

Zen ist keine Sekte, Zen ist eine Erfahrung. Die Zen-Haltung der Selbstsuche durch Meditation, auf dass die eigene wahre Natur verwirklicht würde, eine Haltung, die jeden Formalismus missachtet und großen Nachdruck auf Selbstdisziplin und auf die Einfachheit des Lebens legt.

Das japanische Wort Zen – im Chinesischen ch´an, in Sanskrit dhyana – bedeutet Meditation. Zen zielt mittels der Meditation darauf hin, das zu verwirklichen, was Buddha selbst verwirklicht hat – auf die Befreiung des Geistes.

Eine Antwort auf die Frage: »Was ist Zen?« ist eine Hindu-Geschichte, die Inayat Khan erzählt, von einem Fisch, der zur Königin der Fische ging und fragte: »Ich habe immer vom Meer gehört, aber was ist das, dieses Meer? Wo ist es?«

Die Königin der Fische erklärte: »Du lebst, bewegst dich und hast dein Sein im Meer. Das Meer ist in dir und außerhalb deiner, du bist aus Meer gemacht, und du wirst im Meere enden. Das Meer umgibt dich als dein eigenes Wesen.«

»Man fragt sich nun, ob es möglich ist, auf dieses Eine zu treffen, ohne es einzuladen, ohne es zu erwarten, ohne es zu suchen, ohne danach zu forschen – es von ungefähr zu erleben wie einen erfrischenden Windhauch, der hereinströmt, wenn Sie das Fenster offenlassen. Sie können den Wind nicht einladen, aber Sie müssen das Fenster offenlassen.«

Wir können es nicht erzwingen. Wir können nur offen sein, um zu empfangen.

Ich sitze – gut aufgerichtet. Atme ein. Atme aus. Spüre meinen Atem. Bin hier im jetzt. Ruhe und Stille. Keine Gedanken. Keine Vergangenheit. Keine Zukunft. Kein Gefühl von Vorübergehen. Da ist nur Gegenwart. Handeln, durch Nichthandeln. Einfach nur atmen und Geschehen lassen.