Der enge Zusammenhang zwischen Atem und Geist
Atem, Geist und Sinne stehen in einem engen Zusammenhang. Wer prāṇāyāma und pratyahara praktiziert beruhigt die Sinne und den umherschweifenden Geist. Das Loslassen, das Nicht-Anhaften, das Nicht-Bewerten der Bilder und Gedanken, sowie die Kontrolle des Atems sind elementare Voraussetzungen für geistige Ruhe und Frieden.
Die Sinnesorgane ziehen sich von allen Objekten zurück, die sie ablenken und begierig nach immer neuen machen. Sinne und Geist werden frei und entspannt.
Das Gewahrsein des Atems führt zu einer Ruhe, Stille und Klarheit des Geistes und zu einer vollständig auf den gegenwärtigen Augenblick gerichtete Aufmerksamkeit. Ruhiges, beständiges Ein- und Ausatmen macht »das Bewusstsein so ruhig, wie einen still ruhenden See. Ein tiefes Wasser, das von keinen Wellen gestört wird, in dem sich alles klar und ruhig widerspiegelt.«
Atem, Geist und Sinne stehen in einem engen Zusammenhang, wobei »der Atem der Meister des Geistes und der Geist, der Meister der Sinne sei.«
Zweck der Übung besteht darin, sich von geistigen Anhaftungen zu befreien. Um dies zu erreichen, rückt die Atmung in das Zentrum der Meditation. Durch die Konzentration auf den Atem können Anfänger lernen, diese Fixierungen zu lockern, um sich auf eine offenere Haltung zuzubewegen. Gehirn und Denken sollten wachsam bleiben, damit Körperhaltung und Atemfluss ständig neu korrigiert werden können. Wesentlich ist völlige Offenheit von Denken und Intellekt.
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