Yogablog

Hatha Yoga und Mr Iyengar

20 Okt 2014

Hatha-Yoga ist ein betont körperorientierter, äußerst energievoller Weg des indischen Yoga. Hatha steht für Kraft, entschlossene Bemühung, Disziplin, Ausdauer und Stärkung der Lebensenergie. Yoga ist eine der ältesten Lehren über die Harmonie von Körper, Geist und Seele. Der Übungsweg des Yoga blickt auf mehr als 3.500 Jahre gesammeltes Wissen zurück. Yoga ist primär ein Weg des Handelns. Der Zustand des Yoga ist erreicht, wenn der Geist ruhig ist und der Mensch ein Gefühl der Einheit und Glückseligkeit verspürt. Zugleich bezeichnet der Begriff Yoga aber auch die Disziplinen und Methoden, mit deren Hilfe dieser Zustand erreicht werden kann, allen voran Asana, das Einüben der Körperhaltung und Pranayama, die Atemlenkung.

Beim Üben der Asanas geht es weniger um bestimmte Leistungen oder um vorgegebene Ziele, wie es bei den meisten sportlichen Aktivitäten üblich ist. Es geht vielmehr darum, eingefahrene Muster zu erkennen, innere Grenzen aufzulösen und einen ruhigen Bewusstseinszustand zu erreichen, wenn an Asana und Pranayama mit Entschlossenheit gearbeitet wird. Die präzise, konzentrierte Asanapraxis führt zu einem ganzheitlichen Verständnis und bereitet auf die Meditation vor. Das Ziel ist ein Leben in Freiheit und Unabhängigkeit von inneren und äußeren Zwängen. Dabei beschreibt Yoga stets einen Weg nach innen und ermöglicht, sich selbst zu erforschen, kennen zu lernen und die eigenen Grenzen Schritt für Schritt zu erweitern, hin zu der Vereinigung unseres Willens mit dem Willen Gottes. Alles andere reduziert Yoga auf Yogagymnastik. Mechanisch ausgeführte Asanas sind Dehnungsübungen, in Verbindung mit der Atmung und Konzentration entfaltet es erst die Wirkung. Yoga verbindet über alle Religionen und Weltanschauungen hinweg.

Yoga in der Tradition von Bellur Krishnamachar Sundararaja (kurz: B.K.S.) Iyengar ist eine sehr kraftvolle, ausdauernde, präzise Übungsmethode des klassischen Hatha-Yoga. Sie fördert das Gespür für die ideale anatomische Ausrichtung des Körpers. B.K.S. Iyengar hat weltweit anerkannte Maßstäbe detaillierter Ausführung der Yoga-Körperhaltung und -Atemtechnik gesetzt. Er etablierte Yoga als Heilmittel für zahlreiche Krankheiten. Das Besondere am Yoga in der Tradition nach B.K.S. Iyengar ist der Einsatz von Hilfsmitteln wie Gurte, Blöcke, Kissen, Wand, Stühle, Seile usw. und die präzise, einfühlsame Korrektur, um Körperwahrnehmung zu schulen und Übende individuell zu fördern, die es sowohl Anfängern als auch älteren oder weniger beweglichen Menschen ermöglichen, Asanas zu üben. Die Wirkungen von Pranayama und Asana sind nicht zu unterschätzen, auch wenn sie noch so einfach erscheinen. Durch beständiges, diszipliniertes Üben wird spirituelles Bewusstsein geweckt, Leiden und Schmerz werden verringert und können ganz verschwinden. Wenn wir uns auf den Yoga-Weg einlassen, sterben alte Dinge; wir lassen das Ego los und können Furcht überwinden. Damit es uns gut geht müssen wir bereit dazu sein, einen Teil von uns zu opfern, um ihn einer höheren Instanz zu überantworten.

Verständnis, Achtsamkeit, Bewusstwein und das korrekte Ausführen der Asanas ist wichtig und hilft auf dem Weg zu Yogasana den Körper zu verstehen. Yogasana ist mehr als nur technisches Können. Es geht darum, alles – Atem, Geist, Verstand und Bewusstsein, zu vereinen. Gesundheit fängt beim Körper an und bedeutet viel mehr, als nur nicht krank zu sein. Yogasana wirkt sich auf den äußeren Gesundheitszustand genauso aus, wie auf den inneren, hilft gesund zu bleiben, verhindert, dass sich Krankheiten entwickeln, kann einen schlechten Gesundheitszustand lindern oder zur Erholung beitragen.

Mr Iyengar (14. Dezember 1918 – 20. August 2014) war einer der letzten großen Meister des Yoga.

Mit allergrößter Hochachtung vor Mr Iyengar.

Muskelpanzer

25 Aug 2014

Muskelpanzerung nennt man das Gesamtbild chronischer Muskelspannungen im Körper. Der Charakter eines Menschen, seine Körperhaltung und der Muskelpanzer hängen zusammen. Muskelspannungen dienen dazu, den Menschen vor schmerzlichen und bedrohlichen emotionalen Erlebnissen zu schützen.

Spannen und Entspannen der Muskeln dient am meisten bei wechselndem Gebrauch. Regelmäßige körperliche Übungen verbessern den Gesundheitszustand und haben eine positive Wirkung auf die geistige Verfassung, das heißt man kann geistige Haltung durch Körpertraining und den Atem beeinflussen. Die Mobilisierung von Empfindungen durch bewusstes Atmen und körperliche Übungen aktivieren die Ganglien des autonomen Nervensystems und setzen vegetative Energien frei. Tieferes Atmen produziert vermehrt Energie.

Erste Schritte: Leichteres, tieferes, freieres Atmen und Loslassen verspannter Muskulatur. Mit den Händen auf verspannte Muskeln drücken, zum Beispiel die Unterkieferpartie, um so das Entkrampfen zu erleichtern. Unter Druck werden die Kiefer müde, lockern sich und der Atem kann tiefer und freier fließen. Weitere häufig verspannte Bereiche: Nacken, Schultern, Rückenpartie und Beugemuskeln an den Schenkeln.

Das Leben eines Menschen ist das Leben seines Körpers, das die Seele und den Geist mit einschließt. Wenn aber mit einem dieser Seinsbereiche etwas nicht stimmt, sind wir nicht in oder mit unserem Körper. Oft behandeln wir unseren Körper wie eine Maschine oder ein Werkzeug und wissen, dass wir aufgeschmissen sind, wenn diese Maschine einen Defekt hat, wie ein Auto. Wir betrügen uns selbst. Körperliche Werte werden hinter Macht, Prestige und Besitz zurück gedrängt. Wir nehmen die Beschränkung unseres Lebens hin. Dadurch zerstören wir die natürlichen Lebensbedingungen, von dem das Wohlbefinden unseres Körpers abhängt - und die meisten Menschen sind sich dieser Beschränkungen nicht einmal bewusst, die sich aber physisch und psychisch auf Körper und Körperhaltung auswirken.

Ein Mensch der nicht tief durchatmet, beschneidet das Leben seines Körpers. Wenn er sich nicht frei bewegt, behindert er das Leben seines Körpers. Wenn er nicht tief fühlt, lotet er sein Leben nicht aus. Und wenn sein Selbst-Ausdruck gehemmt ist, beschränkt er das Leben seines Körpers.

Freiheit, Anmut und Schönheit sind die natürlichen Merkmale jedes lebenden Organismus. Freiheit ist die Hingabe an den Fluss der Gefühle, Anmut ist der Ausdruck dieses Flusses in Bewegung und Schönheit ist die Äußerung der inneren Harmonie, die ein solcher Fluss erzeugt.

There is no way to happiness - happiness is the way. (buddha)

23 Jul 2014

Hier etwas ganz besonderes, von Claudi, die sich immer voll reinhängt und dann freut, wenn Rainer happy ist.

Am Samstag war eine große Party für Rainer, mit vielen Freunden, viele Leute -
und weil viele Leute letztendlich doch noch für Rainer viele Videos gedreht haben, hat Claudi für Rainer daraus einen Geburtstags-Clip gemacht.

Leider öffnet dieser Link nicht mehr auf meiner homepage, darum hier der Link zu youtube

Happy guessing:

https://youtu.be/0NvWa5Twfeo

Atem gewahr–sein

26 Jun 2014

Yoga ist jener innere Zustand in dem die seelisch-geistigen Vorgänge zur Ruhe kommen. »Wachheit ohne Anspannung«, »Entspannung ohne Mattheit«.
Der Atem ist die Ankerkette, die uns mit dem gegenwärtigen Augenblick verbindet und uns zurückgeleitet, wenn unser Geist abschweift.
Wenn wir den Atem zur Entwicklung der Achtsamkeit nutzen wollen, brauchen wir nur unserer Aufmerksamkeit darauf zu richten, den Atem zu spüren - auf die Empfindungen des Einströmens der Luft in den Körper und auf die Empfindungen des Ausströmens der Luft aus der Nase. Das ist alles. Einfach nur den Atem spüren. Atmen und wissen, dass du atmest.
Dazu brauchst du nicht besonders tief zu atmen oder den Atem in irgend einer Weise zu forcieren, keineswegs versuchen etwas besonderes zu spüren oder in Frage zu stellen ob du »richtig« atmest. Es geht nicht darum, über das Atmen nachzudenken, es geht einzig und allein um das Innewerden des Atems, der einströmt, das Innewerden der Atempausen und um das Innewerden des ausströmenden Atems.

Richte deine Aufmerksamkeit einen vollständigen Atemzug lang auf deinen Atem. Verfolge wie die Luft in deinen Körper einströmt und ihn wieder verlässt. Halte deinen Geist offen und frei für diesen Augenblick, für diesen einen Atemzug. Lass alle Vorstellungen darüber los, dass du irgendwohin kommen willst oder dass irgend etwas geschehen sollte. Kehre immer wieder zu deinem Atem zurück, wenn der Geist abschweift und reihe die Augenblicke der Achtsamkeit aneinander, Atemzug um Atemzug.

»Bemühe dich um die Tat doch niemals um den Erfolg der Tat! Nie sei der Erfolg der Grund des Tuns, doch meide auch Tatenlosigkeit! In Andacht fest, tu deine Tat! Doch häng an nichts, lass den Erfolg dir gleich sein, der Gleichmut ist´s der Andacht heißt.« (Bhagavadgita)