Yogablog
was yoga kann
Ein Bericht mit B.K.S. Iyengar, aus der Zeitschrift »GEO« vom Juni 2013, über Hatha-Yoga in der Tradition von B.K.S. Iyengar und dem Vergleich der Wirkung von Yoga in der Tradition von B.K.S. Iyengar zu unterschiedlichen Sport- und Gymnastikarten – und den Ergebnissen aus mehr als 2.000 wissenschaftlich Studien an Universitäten, medizinischen Hochschulen, Charité Berlin usw. darüber: »Was Yoga kann« – aber Yoga kann darüber hinaus noch viel mehr. Es ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt und wird oftmals in vielen medizinischen Kreisen aus diesem Grund auch nicht anerkannt. Aber das Wissen darum ist trotzdem da – und das schon viel, viel länger als es »unsere« heutige »Schulmedizin« gibt.

- Charité Berlin: 10 Wochen, einmal pro Woche 90 Minuten Yoga brachte deutlich mehr Besserung der Rücken- und Nackenleiden als Rückenschule
- Rückenschmerzen, University of Washington, Seattle: Ein halbes Jahr ein Mal pro Woche Yoga geübt, konnten 80% der Probanden auf Schmerzmittel verzichten
- Stress, University of California, Los Angeles: Im Vergleich zeigen Studien, dass Yoga die positive Wirkung von Sport und Aerobics gegen Stress und Stimmungsschwankungen noch übertrifft.
- Schlafstudie, Harvard University, Boston: Nach 8 Wochen, zeigt die Gruppe, die Yoga praktiziert, deutlich besser Schlafqualitäten als die Gruppe, die an einer Schlafberatung teilgenommen hatte, ein Trend der noch Monate später nachweisbar war und auf Stressreduktion zurückzuführen ist
- Bluthochdruck, Yale University: Bluthochdruck-Patienten konnten aufgrund ihrer regelmäßigen Yoga-Praxis ihre Medikamenten-Dosis reduzieren
- Herzrhythmusstörungen, Universität Dresden: Lang gehaltene Yogapositionen beruhigten den Herzschlag
- Entzündungen, Prof. Dr. Andreas Michalsen, Charité Berlin: Frauen, die regelmäßig zwei Jahre lang Yoga übten, wiesen geringere Dosen des Entzündungsstoffes Interleukin-6 im Blut auf und reagierten weniger stark auf Stressoren als die Vergleichsgruppe
- Depressionen/Angsterkrankungen, Boston University School of Medicine: Yoga-Stunden erhöhten den Spiegel der beruhigend wirkenden Gamma-Aminobuttersäure (GABA) im Gehirn deutlich – depressive und an Angsterkrankungen leidende Menschen weisen meist deutlich weniger GABA auf als andere
- Belastungssituationen, Semel Institute for Neuroscience and Human Behaviour: 8 Wochen lang praktizierten Frauen, die an Alzheimer leidende Angehörige pflegten, täglich ein 12-minütiges, sanftes Yoga-Programm mit meditativen Atemübungen – verglichen mit der Kontrollgruppe, die täglich 12 Minuten lang Entspannungsmusik gehört hatte, hatten sie weniger Depressions-Symptome, höhere Werte für kognitive Leistungen und mentale Gesundheit, die Entzündungswerte waren niedriger, es wurden mehr Immun-Proteine produziert und die Zellalterung war verlangsamt
- Prostata-Krebs, University of California: 30 Männer ernährten sich drei Monate lang vegetarisch, machten täglich Yoga und gingen spazieren – danach hatten sich die genetischen Muster der Probanden so verändert, dass einige Krebs-Gene inaktiv geschaltet waren
- Brustkrebs, Semel Institute for Neuroscience and Human Behaviour: Zwei Mal pro Woche Yoga, über drei Monate, führte zur deutlichen Linderung des Fatigue-Syndroms (Erschöpfungserscheinungen, die häufig auf die Chemotherapie folgen), zudem berichteten die Teilnehmer von einer besseren körperlichen und seelischen Verfassung
- Posttraumatische Belastungsstörung, Harvard Medical School: Nach 8 Wochen Yoga hatten sich Symptome wie Schlaflosigkeit, Albträume, sozialer Rückzug und „Flashbacks“ deutlich verbessert
- Gehirnleistung, Charité Berlin: Nach 8 Wochen täglicher halbstündiger Meditation hatten sich die Gehirne der (extrem gestressten) Probanden deutlich verändert: Hirnregionen, die für Gedächtnis, Lernen und Emotionskontrolle zuständig waren sowie die Dichte der grauen Zellen hatten deutlich zugenommen – bei langjährigen Meditierenden wurde nachgewiesen, dass die altersbedingte Abnahme der frontalen Großhirnrinde ausgeblieben war
Seine Heiligkeit der XIV. Dalai Lama: Warum meditieren?
Meditation ist keine Flucht. Meditation ist entscheidend für unser Überleben, unsere Sicherheit, den Frieden auf der Welt. Meditation heißt, den Mut zu haben, die Realität mit den Augen von Achtsamkeit und Konzentration zu betrachten. Unsere Welt braucht Weisheit und Einsicht.
Wir dürfen die Augen vor der Realität nicht verschließen.
Wir sind verbrüdert
Die dunklen Nebel, die der Tag gesponnen,
sind in der lichtentbundenen Nacht zerronnen.
Ich höre wieder, was der Wald uns flüstert:
Wir sind verbrüdert und wir sind verschwistert.
Ich höre wieder aller Wesen Kunden:
Wir sind verwoben und wir sind verbunden.
Der Mantel meiner Seele fällt in Falten
um die gebannten, sprechenden Gestalten.
Ich steh´ im Kreise an der ewigen Wende
und fühle alle Wege bis zu Ende.
Mein Herz kann mit der Zeit, der bösen, brechen,
und mit den Dingen wie mit Engeln sprechen.
Rose Ausländer
Hatha Yoga und Mr Iyengar
Hatha-Yoga ist ein betont körperorientierter, äußerst energievoller Weg des indischen Yoga. Hatha steht für Kraft, entschlossene Bemühung, Disziplin, Ausdauer und Stärkung der Lebensenergie. Yoga ist eine der ältesten Lehren über die Harmonie von Körper, Geist und Seele. Der Übungsweg des Yoga blickt auf mehr als 3.500 Jahre gesammeltes Wissen zurück. Yoga ist primär ein Weg des Handelns. Der Zustand des Yoga ist erreicht, wenn der Geist ruhig ist und der Mensch ein Gefühl der Einheit und Glückseligkeit verspürt. Zugleich bezeichnet der Begriff Yoga aber auch die Disziplinen und Methoden, mit deren Hilfe dieser Zustand erreicht werden kann, allen voran Asana, das Einüben der Körperhaltung und Pranayama, die Atemlenkung.
Beim Üben der Asanas geht es weniger um bestimmte Leistungen oder um vorgegebene Ziele, wie es bei den meisten sportlichen Aktivitäten üblich ist. Es geht vielmehr darum, eingefahrene Muster zu erkennen, innere Grenzen aufzulösen und einen ruhigen Bewusstseinszustand zu erreichen, wenn an Asana und Pranayama mit Entschlossenheit gearbeitet wird. Die präzise, konzentrierte Asanapraxis führt zu einem ganzheitlichen Verständnis und bereitet auf die Meditation vor. Das Ziel ist ein Leben in Freiheit und Unabhängigkeit von inneren und äußeren Zwängen. Dabei beschreibt Yoga stets einen Weg nach innen und ermöglicht, sich selbst zu erforschen, kennen zu lernen und die eigenen Grenzen Schritt für Schritt zu erweitern, hin zu der Vereinigung unseres Willens mit dem Willen Gottes. Alles andere reduziert Yoga auf Yogagymnastik. Mechanisch ausgeführte Asanas sind Dehnungsübungen, in Verbindung mit der Atmung und Konzentration entfaltet es erst die Wirkung. Yoga verbindet über alle Religionen und Weltanschauungen hinweg.
Yoga in der Tradition von Bellur Krishnamachar Sundararaja (kurz: B.K.S.) Iyengar ist eine sehr kraftvolle, ausdauernde, präzise Übungsmethode des klassischen Hatha-Yoga. Sie fördert das Gespür für die ideale anatomische Ausrichtung des Körpers. B.K.S. Iyengar hat weltweit anerkannte Maßstäbe detaillierter Ausführung der Yoga-Körperhaltung und -Atemtechnik gesetzt. Er etablierte Yoga als Heilmittel für zahlreiche Krankheiten. Das Besondere am Yoga in der Tradition nach B.K.S. Iyengar ist der Einsatz von Hilfsmitteln wie Gurte, Blöcke, Kissen, Wand, Stühle, Seile usw. und die präzise, einfühlsame Korrektur, um Körperwahrnehmung zu schulen und Übende individuell zu fördern, die es sowohl Anfängern als auch älteren oder weniger beweglichen Menschen ermöglichen, Asanas zu üben. Die Wirkungen von Pranayama und Asana sind nicht zu unterschätzen, auch wenn sie noch so einfach erscheinen. Durch beständiges, diszipliniertes Üben wird spirituelles Bewusstsein geweckt, Leiden und Schmerz werden verringert und können ganz verschwinden. Wenn wir uns auf den Yoga-Weg einlassen, sterben alte Dinge; wir lassen das Ego los und können Furcht überwinden. Damit es uns gut geht müssen wir bereit dazu sein, einen Teil von uns zu opfern, um ihn einer höheren Instanz zu überantworten.
Verständnis, Achtsamkeit, Bewusstwein und das korrekte Ausführen der Asanas ist wichtig und hilft auf dem Weg zu Yogasana den Körper zu verstehen. Yogasana ist mehr als nur technisches Können. Es geht darum, alles – Atem, Geist, Verstand und Bewusstsein, zu vereinen. Gesundheit fängt beim Körper an und bedeutet viel mehr, als nur nicht krank zu sein. Yogasana wirkt sich auf den äußeren Gesundheitszustand genauso aus, wie auf den inneren, hilft gesund zu bleiben, verhindert, dass sich Krankheiten entwickeln, kann einen schlechten Gesundheitszustand lindern oder zur Erholung beitragen.
Mr Iyengar (14. Dezember 1918 – 20. August 2014) war einer der letzten großen Meister des Yoga.
Mit allergrößter Hochachtung vor Mr Iyengar.